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Flora & Fauna

Knapp die Hälfte von Laos ist bewaldet, es gibt sowohl Regenwälder mit tropischen Pflanzen als auch Monsunwälder.

Etwa 8 Prozent der Wälder werden als Urwald eingestuft, zum Teil hat noch nie ein Mensch einen Fuß in diese vollkommen unberührten Wälder gesetzt. Neben dem immergrünen Regenwald finden sich in den Monsunwäldern auch Baumarten, die ihre Blätter verlieren, beispielsweise Eisenholzbaum und Teakbaum. Während in diesen Wäldern auch Palisander und Bambus beheimatet sind, wachsen im Gebirge hauptsächlich subtropische Kiefern und Eichen.

Das Land wird in Nord-Süd-Richtung von einem riesigen Gebirge durchzogen, überhaupt liegen nur etwa 16 Prozent des Landes unter 2.000 Metern. Entlang des Annamiten-Gebirges, das Zentralvietnam mit dem südlichen Laos verbindet, existiert noch eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Südostasien, wo sich mit 2,4 Mio. Quadratkilometern die drittgrößte Regenwaldregion der Erde befindet. Hier, in Laos, findet sich eine unglaubliche Artenvielfalt sowie zahlreiche endemische Arten - nach Ansicht des WWF eine der ökologisch wertvollsten Regionen der Erde.

Bedrohter Wald

Laos kämpft wie viele andere Länder Südostasiens mit der massiven Bedrohung seiner Waldflächen. Das Land exportiert Unmengen an Holz, legal und illegal geschlagen. Besonders die boomende Möbelindustrie in Vietnam bedient sich in den Tropenwäldern des armen Landes. Gleichzeitig nehmen großflächige Brandrodungen zu, auf deren Flächen Monokulturen entstehen. So ist neben Plantagen für diverse Früchte, Kaffee und Kautschuk in den letzten Jahren vor allem die Zahl der Bananenplantagen im Nordwesten massiv gestiegen. Zusätzlich hat Laos 2002 chinesischen Investoren eine grenznahe Sonderwirtschaftszone für 30 Jahre überlassen. Da in Laos nur etwa 10 Prozent des Bodens für die landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung stehen, wird diese Entwicklung die Situation der Einheimischen, die zu rund 85 Prozent ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln selbst decken, weiter verschärfen.

In den fruchtbaren Ebenen, die am Mekong und seinen vielen Nebenflüssen liegen, wird intensiver Ackerbau betrieben. In Laos wird hauptsächlich Reis angebaut und zwar in einer geradezu fantastischen Vielfalt. Darüber hinaus finden sich dort Mais, Yams, Sojabohnen, Baumwolle, Kartoffeln, Erdnüsse, Zucker, Tee und Kaffee auf den Feldern.

Reiche Tierwelt

Das Land am Mekong ist mit einer überaus reichen Tierwelt gesegnet, von der die meisten Arten in den Regen- und Monsunwäldern leben. Die in Laos beheimateten Raubtierarten wie Leoparden und Tiger, sind natürlich, so muss man leider sagen, mehrheitlich bedrohte Arten. Wie in anderen Ländern Südostasiens werden auch hier Elefanten als Arbeits- und Lasttiere eingesetzt, wenngleich es mehr und mehr Projekte gibt, die den Schutz der freundlichen Riesen zum Ziel haben. Die Zeit, als man Laos das „Land der Millionen Elefanten” nannte, ist jedenfalls vorbei. Dabei ist der Elefant ähnlich wie in Thailand fester Bestandteil der nationalen Kultur: Als Wappentier war bis 1975 ein dreiköpfiger weißer Elefant auf der Flagge des Königreich Laos zu sehen.

Neben Raubkatzen, Elefanten sowie einer reichen Vogelwelt mit über 600 Arten sind in Laos verschiedensten Affenarten beheimatet, beispielsweise Plumploris, Schopfgibbons und Kleideraffen. Viele der heimischen Tiere stehen unter Schutz, etwa Büffel, Antilopen und Bären. Doch nicht alle Arten sind bereits bekannt, einige wurden erst in den letzten Jahrzehnten entdeckt, etwa 1993 das Vu Quang-Rind. Stellvertretend für Gefahren, denen die verschiedenen bedrohten Arten ausgesetzt sind, mag der Irawadi-Delphin stehen. Dessen von Schadstoffen und Dynamitfischern bedrohter Bestand dürfte in Laos de facto verschwunden sein. Gleiches gilt wohl für den Mekong-Riesenwels.

So sind die vielfältigen Bemühungen des freundlichen, verschlafenen Landes, seine Natur und Umwelt zu erhalten, mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu betrachten. Den unzähligen Öko-Tourismus-Projekten und der Vielzahl der ausgewiesenen Nationalparks stehen ökologisch zweifelhafte Projekte wie der Bau des umstrittenen Xayaburi-Staudamms gegenüber, der erste von elf geplanten Staudämmen am Mekong. Mit geschätzten 41 bis 47 Prozent weist Laos zwar immer noch den höchsten Waldanteil Südostasiens auf, doch ist der Baumbestand seit Mitte der 1960er Jahre von damals 70 Prozent drastisch zurückgegangen, was die Biodiversität dieses an einzigartigen Tier- und Pflanzenarten reichen Landes bedroht.


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